
Sie wollte ihre Trauer verarbeiten – und fand dabei den Schlüssel zu sich selbst.
In diesem Erfahrungsbericht erfährst du, wie Hypnose einer 83-jährigen Frau half, alte Beziehungsmuster zu lösen, Druck loszulassen und sich das Leben zurückzuerobern – mit Lippenstift und einer bunten Handtasche voller Freiheit.
Hypnose bei Trauer: Wie eine 83-Jährige alte Beziehungsmuster löste – und das Leben wieder bunt wurde
Manchmal beginnt ein neuer Lebensabschnitt nicht mit einem Plan, sondern mit einem Verlust.
So war es bei einer Klientin, die mir vor Kurzem einen handgeschriebenen Brief geschickt hat. 83 Jahre alt. Verwitwet. Und mit einem tiefen Wunsch: Frieden finden nach dem Tod ihres Mannes.
Was sie suchte, war Hilfe bei der Trauer.
Was sie fand, war mehr als das: ein neuer Zugang zu sich selbst – und zu Beziehungsmustern, die jahrzehntelang ihr Leben geprägt hatten.
Ihr Brief berührt mich tief. Und ich darf – mit ihrer Erlaubnis – davon erzählen.
Trauer öffnet Türen, die lange verschlossen waren
„Nach dem Tod meines Mannes tauchten Probleme auf, von denen ich mich überfordert fühlte“, schreibt sie.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Ein geliebter Mensch geht – und plötzlich ist da nicht nur Schmerz.
Sondern auch Chaos. Erinnerungen. Fragen.
Und manchmal auch alte Wunden, die sich zurückmelden.
Die Trauer bringt nicht nur den Verlust mit.
Sie bringt auch alles mit, was vorher nicht gesagt, nicht gefühlt, nicht geheilt wurde.
Oft tragen wir jahrzehntelang Beziehungsmuster in uns – entstanden in Kindheit, Ehe, Familie – ohne je zu merken, wie sehr sie uns beeinflussen.
„Tragen Sie Ihren Kummer nicht alleine“
So lautete die Anzeige, die sie in einer Zeitschrift entdeckte.
Ein Satz, der sie direkt ansprach.
Sie wollte ihre Trauer verstehen.
Den Kloß im Hals loswerden.
Und wieder atmen können.
Die erste Adresse, die sie kontaktierte, war eine Therapeutin – doch das Fachgebiet passte nicht.
„Kinderwunsch und dergleichen“, wie sie schrieb. Für sie mit 83 kein Thema mehr.
Doch die Therapeutin vermittelte weiter – an mich.
An eine Coachin, die sich auf „die Probleme älterer Frauen“ spezialisiert hat. So stand es im Brief. Und ich musste lächeln: Ja, genau das tue ich.
Denn gerade Frauen in der zweiten Lebenshälfte tragen oft eine jahrzehntelange Geschichte mit sich.
Eine Geschichte von Fürsorge. Anpassung. Stillen Kompromissen.
Und irgendwann – spätestens mit dem Tod des Partners oder dem Auszug der Kinder – bricht etwas auf.
Und der Wunsch wird laut:
„Ich will wissen, wer ich bin – jenseits all
dessen.“
Hypnose ist kein Zauber – sondern ein stiller Raum für Wahrheit
Als die Dame zu mir kam, war da nicht nur Trauer.
Da war auch Überforderung.
Alte Schuldgefühle.
Sätze, die sich festgesetzt hatten – wie: „Reiß dich zusammen“, „Das darfst du so nicht fühlen“, „Du musst stark sein.“
Was viele nicht wissen:
Hypnose ist kein Zustand des Kontrollverlusts.
Im Gegenteil.
Es ist ein Raum der Rückverbindung.
Ein Ort, an dem du dich selbst wieder hören kannst – ohne Ablenkung. Ohne Bewertung. Ohne alte Rollenbilder.
Beziehungsmuster in der Trauerzeit
Was sich in unserer Arbeit schnell zeigte: Die Trauer war real. Und sie war wichtig.
Aber sie war nicht alles.
Unter dem Schmerz über den Verlust ihres Mannes lagen tiefere Schichten:
- Gefühle, die sie nie zeigen durfte.
- Gedanken, die sie sich selbst verbot.
- Eine Lebensweise, die sie jahrzehntelang mitgetragen hatte – aber nicht mehr tragen wollte.
In ihren Worten:
„Frau Hoyer
konnte mir eine andere Sichtweise auf meine Probleme vermitteln, was schon viel Druck aus der Sache nahm, und ich zunehmende Lebensart verspürte.“
Was sie damit meint?
Dass sie sich selbst wieder spürte.
Dass sie begann, Dinge zu hinterfragen, die für sie lange selbstverständlich waren.
Dass sie sich erlaubte, ihre Sicht auf die Vergangenheit zu verändern – und damit auch ihre Gegenwart.
Worte, die tragen
In der Hypnosearbeit arbeite ich oft mit inneren Bildern, klaren Sätzen, Begriffen.
Sie wirken wie kleine Anker – gerade dann, wenn die alten Muster wieder hochkommen.
Denn eins ist klar:
Das Leben ist kein linearer Heilungsweg.
Gerade Beziehungsmuster zeigen sich oft in Schleifen. Immer wieder.
Darum ist es so wertvoll, Begriffe zu finden, die tragen.
Für diese Frau waren es drei Worte, die ihr besonders halfen:
„Kommt weg,
behalten, beiseitelegen.“
Das klingt einfach – aber diese drei Optionen gaben ihr Macht zurück.
Macht zu entscheiden, wie sie mit Erinnerungen, Gedanken, Gefühlen umgehen will.
Nicht alles muss erlöst werden.
Manches darf auch einfach zur Seite gelegt werden – nicht verdrängt, aber auch nicht ständig präsent.
Selbstbestimmt – auch mit 83
Was mich an dieser Geschichte besonders bewegt:
Diese Frau übernahm wieder die Regie.
Sie war nicht mehr Opfer ihrer Trauer, nicht mehr ausgeliefert ihren alten Gedanken.
Sie wurde zur Gestalterin ihres inneren Raums.
Oder wie sie es schreibt:
„Dadurch hatten die Probleme nicht mehr mich im Griff, sondern ich bestimmte, was Sache ist.“
Und weiter:
„Das ist ein großes Gefühl von wiedergefundener Freiheit.“
Hypnose wirkt. Auch – oder gerade – in späten Jahren.
Es gibt viele Vorurteile über Alter und Veränderung.
-
„In dem Alter ändert sich doch nichts mehr.“
-
„Wozu noch aufarbeiten?“
-
„Das bringt doch nichts mehr.“
Ich sage dir: Doch. Es bringt alles.
Denn was ist das Leben ohne innere Freiheit?
Was ist Trauerarbeit ohne Selbstbegegnung?
Was ist Heilung, wenn nicht das stille Einverständnis mit der eigenen Geschichte – so, dass du am Ende sagen kannst:
„Ich bin wieder
Ich.“
Ein letzter Satz, der bleibt
Am Ende ihres Briefes schreibt sie:
„Ich bedaure, dass ich
nicht schon viel früher diese Hilfe in Anspruch genommen habe – mir wäre viel Herzeleid erspart geblieben.“
Und ja, dieser Satz ist ehrlich. Und klar.
Aber er ist auch ein Aufruf.
Ein Ruf an alle Frauen, die vielleicht gerade zögern.
Die sich fragen, ob sie noch mal hinschauen sollen.
Die glauben, es sei „zu spät“.
Ich sage dir: Es ist nie zu spät.
Nicht für Trost.
Nicht für Erkenntnis.
Nicht für Heilung.
Und schon gar nicht für dich.
Ach ja: schon nach unserer ersten Sitzung hat sie sich eine bunte Handtasche gekauft (ihre schwarze war sie leid) und einen Lippenstift.
Und nach ihrer Aussage freut sie sich jeden Tag an ihrer bunten Handtasche. ❤️
PS:
Ich arbeite mit Hypnose, Herz & Haltung.
Und ich begleite dich, wenn du spürst:
Jetzt ist meine Zeit.
Nicht irgendwann.
Sondern jetzt.
Denn du bist nie zu alt.
Und es ist nie zu spät, „endlich Ich“ zu sagen.