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Diagnose Brustkrebs

Brustkrebs- Diagnose

Ich habe Brustkrebs.

 

Und morgen früh (am Donnerstag, der 23.02.23) verlässt er mich - hoffentlich für immer.

Da hab ich den OP Termin... und freue mich, wenn du an mich denkst.:)

 

Mir ist wichtig, dir zu erzählen, wie der Tumor entdeckt wurde...

 

Im Abtasten der Brust (wichtig in der zweiten Zyklushälfte) bin ich berufsbedingt sehr geübt und ich habe das regelmässig gemacht.

Nicht nur husch, husch unter der Dusche, sondern auch im Liegen. 

Denn so erreichst du andere Areale.

 

Selbstverständlich mache ich das auch nach der Menopause weiter und getastet habe ich: nichts.

 

Jedenfalls nichts ungewöhnliches.

Ich hab die Einladung zur Mammographie, wie immer alle zwei Jahre erhalten und habe überlegt, ob ich dieses Jahr wirklich hingehen sollte. 

Nach abwägen des für und Wider habe ich mich entschlossen, den Termin wahrzunehmen.

Die Untersuchung ist wirklich nicht schön.

Der Busen wird schon arg gequetscht.

Meine Erwartung war, dass zwei Wochen später wieder ein Brief ins Haus flattert in dem steht:

 

„Sehr geehrte Frau Hoyer, 

Ihr Befund ist negativ Und wir laden sie in zwei Jahren wieder zur Vorstellung ein.

 

Mit freundlichen Grüßen…“

 

Soweit so gut.

 

Mit dem Anruf, vier Tage später habe ich wirklich nicht gerechnet.

 

Darin hieß es, dass ich bitte am gleichen Tage noch vorbeikommen solle. Es müssten weitere Aufnahmen gemacht werden.

 

Dabei habe ich mir auch noch nichts gedacht.

Es kann ja immer mal sein, dass die ein oder andere Aufnahme daneben gegangen ist und so bin ich relativ sorglos ins Mammographie Zentrum gefahren, um weitere Aufnahmen machen zu lassen.

 

Dort wurde mir dann erklärt, dass sie da eine veränderte Gewebestruktur festgestellt haben, die sogar relativ groß ist. Allerdings, da sie ziemlich mittig in der Brust liegt, ist sie nicht zu tasten.

 

Die Aufnahmen waren sehr unangenehm, da der Bereich, der noch mal untersucht werden sollte, deutlich kleiner war.

 

Auf den Bildern waren deutlich die Milchgänge samt den Verkalkungen zu erkennen. Es waren kleine weiße Punkte und auch kleine, wie so viele winzige Stäbchen, die dort zu sehen waren.

 

Der Radiologe erklärte mir, dass das Ergebnis nicht nur Verkalkungen der Milchgänge wären, sondern es sich um ein „Ductales Karzinoma in situ“, DCIS genannt, handelt.

 

Glücklicherweise geht man davon aus, dass genau diese Krebsform keine Metastasen macht, sondern sich erst einmal ausschließlich in den Milchgängen ausbreitet.

 

Also, damit hatte ich jetzt nun wirklich nicht gerechnet.

Ich sollte Brustkrebs haben?

 

Meine Freundin, die abends zu Besuch da war, war schier entsetzt.

„Und das bei dir, wo du dich immer so gesund ernährst, wo du nicht rauchst und so gut wie keinen Alkohol trinkst. Wie kann das sein?“

 

Auf diese Frage habe ich natürlich auch keine Antwort genauso wenig wie irgend jemand anders.

 

Natürlich bin ich erst einmal geschockt, denn damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.

 

Was nun? Was tun wir jetzt am besten oder was mache ich jetzt am besten?

 

Der Radiologe hat mir empfohlen, nicht zu lange zu warten, sondern mich bitte, bitte, bitte, doch operieren zu lassen, damit dieser Tumor entfernt werden kann.

 

Im nächsten Satz kam natürlich dann auch noch, das die Brust nach einer OP, nach Entfernung des Tumors bestrahlt werden soll.

 

Ich war wie betäubt.

 

In dem Moment hatte man mir den Boden unter den Füßen weggerissen, mal wieder.

 

Manche Sätze habe ich nur noch wie in Watte gepackt mitbekommen.

Wie ich nach Hause gefahren bin, kann ich dir gar nicht beantworten. Jedenfalls bin ich sicher zu Hause angekommen.

 

Meine Familie habe ich natürlich direkt informiert und sie waren genauso geschockt wie ich.

 

Im Geiste bin ich alle Optionen durchgegangen.

Gut, dass ich das aus meinem früheren Leben als Krankenschwester kenne.

Ich weiß, welche Therapien und Möglichkeiten in so einem Fall jetzt anstehen.

 

Ganz schnell war mir klar, der bleibt nicht lange! 

Der kriegt die rote Karte gezeigt und darf gehen.

 

Für mich war ganz klar, die OP wird gemacht der Tumor wird entfernt und das so schnell wie möglich…

 

Und nun sitze ich hier, mit Blick auf das Schloss in Bad Berleburg, schreibe meinen Text und stelle fest, wie unwirklich die Situation ist.

 

Aber es ist das beste, was mir passieren kann.

Morgen kommt der Tumor raus.

 

Hey, ich wünsche mir, dass das OP-Team es schafft, den Tumor komplett zu entfernen.

Und dass der Wächter- Lymphknoten, der auch entfernt wird, keine Tumorzellen enthält.

 

Nach einer Wundheilung brauche ich nur noch…(Was heißt nur noch?) eine Bestrahlung.

 

Das weitere Vorgehen hängt natürlich von dem Befund der Histologie ab.

 

Das, was ich oben beschrieben habe, ist natürlich der Optimalfall.

Abwarten und Tee trinken und mal gucken was wirklich dabei rauskommt.

 

Ich bitte dich, drück mir dafür einfach die Daumen, dass damit das Thema Brustkrebs für mich vom Tisch ist.

 

Hey, auch wenn du nicht betroffen sein solltest oder in deiner Familie niemand unter Brustkrebs leidet, so möchte ich dich trotzdem bitten: Geh zur Vorsorgeuntersuchung!

 

Ohne die Mammographie wäre der Tumor nicht erkannt worden.

Denn bis man ihn ertastet hätte, hätte es noch länger gedauert und womöglich hätte er schon Metastasen gebildet.

 

Hast du Fragen rund um das Thema Brustkrebs Mammographie, Biopsie oder auch OP?

Oder magst du eigene Erfahrungen teilen?

Dann schreib mir eine E-Mail und lass uns darüber reden.

 

 

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